Grundsätze

Domain Names runden den Markenschutz ab. Wer einen Domain Name für wenig Geld registriert hat, besetzt die entsprechende Stelle im Register  und verschafft sich einen „faktischen“ Schutz. Ein besser Berechtigter muss sich diesen Platz im Register erst erstreiten. Glücklicherweise muss ein Domain Name-Streit nicht immer vor teuren staatlichen Gerichten ausgefochten werden, sondern die WIPO (World Intellectual Property Organisation) stellt ein Domain Name-Verfahren zur Verfügung, in welchem in kurzer Zeit und für verhältnismässig wenig Geld ein Domain Name-Pirat bekämpft werden kann. Allerdings wird oft vorausgesetzt, dass die eigene Marke in den Verkehrskreisen sehr bekannt ist. Andernfalls kann sich ein Domain Name-Pirat auch mit fadenscheinigen Argumenten herausreden und den gekaperten Domain Name behalten.

Selbst für Spezialisten ist es heute nicht einfach, den Überblick im Gebiet der Domain Names zu bewahren. Neben den allseits bekannten Domain Name-Endungen (Top Level Domains, TLD) .com, .org, .info, .gvt, .ch, .eu, etc. gibt es heute eine Vielzahl anderer Endungen wie .travel, .army, .accountant, .barefoot, .hair, .menu, .taxi, .etc. Seit 2016 gibt es  auch die Endung .swiss. Dies führt zu neuen Problemstellungen.

Genügte es beispielsweise früher, die Marke SWISS ARMY zu schützen und die Domain Names swissarmy.ch und swiss-army.ch zu besetzen, ist es heute für die Schweizer Armee sinnvoll, auch die Domain Names swissarmy.swiss, swiss-army.swiss, und army.swiss zu sichern. Die Schweizer Armee könnte auch weitere TDL’s wie .com, .eu, .gvt etc.  besetzen. Doch ist irgendwann die Grenze der Vernunft erreicht - auch kostenmässig.

So gesehen ist es heute unabdingbar, Markenschutz und Domain Name-Registrierungen miteinander zu einem sinnvollen Ganzen zu verweben. Domain Names sind bei der Markenabteilung eines Unternehmens anzusiedeln.